Mittwoch, 15. April 2015

MMM Mein Beitrag zu FuSSA


Ich liebe den Stil der späten sechziger und frühen siebziger Jahre. Das war meine Jugendzeit, da wurde mein Modeverständnis geprägt. Meine Röcke konnten nicht kurz genug sein und Hotpants schienen für mich wie gemacht (damals wog ich 49 kg).
Als ich vor ein paar Jahren den Film "Made in Dagenham" sah, verliebte ich mich in dieses rote Kleid, das die Hauptdarstellerin trug. So eins wollte ich haben, also ran an die Nähmaschine!
Das Kleid wurde so gut wie nie getragen. Jetzt ist es zu eng!
Heute abend, zur Chorprobe, werde ich mir etwas anderes aussuchen müssen.



Zufrieden war ich mit dem Kleid nie, der Stoff ist viel zu steif, obwohl er auch etwas Stretch hat. Er ließ sich sehr schlecht bügeln. Der Schnitt ist auch nicht ideal. Ursprünglich wollte ich diesen hier verwenden:

Als ich ihn auspackte, und die sehr sehr schmalen Ärmelschnitte sah, entschied ich mich, einen ähnlichen Lekala-Schnitt mit weiteren Ärmeln zu verwenden.
Das Ergebnis seht Ihr oben. Vieles ist dabei meiner mangelnden Näherfahrung geschuldet, z.B. was die Anordnung der Knopflöcher angeht.
Die Knopfleiste klafft und muss mit Druckknöpfen zusammengehalten werden. Die Ärmel sind OK, solange ich die Arme runterhängen lasse. Wenn ich sie nur ein bisschen hebe, rutscht das Kleid unanständig hoch.  Hinten ist der Saum höher als vorne; wenn ich mich setzen will rutscht das Kleid hoch und entblößt meine unschönen Oberschenkel. Leider ist der Saum schon bis zum Ende rausgelassen, da lässt sich nichts mehr machen. Vom Gürtel habe ich schon nach der ersten Anprobe Abstand genommen.
Der Stoff scheint aus Vollplastik zu sein, ich fühle mich darin nicht wohl. Gekauft habe ich ihn wegen der Farbe, die ist wirklich schön, nicht zu tomatig oder feuerwehrmäßig und auch nicht zu sehr bordeaux.
Jetzt überlege ich, ob ich die untere Hälfte abtrenne und mit einem übrig gebliebenen Rest vom Stoff einen Kellerfalten-Rock mit Sattel mache, oder ob ich das Kleid in die Tüte für die Tschernobyl-Sammlung stecke. Vielleicht lässt sich das Saum-Ungleichgewicht durch einen breiten Sattel ausgleichen.
Am Rock würde mich die Kunstfaser nicht stören, da kommt genügend Luft an meinen Körper.
Außerdem überlege ich, ob ich mir - mangels Taille - überhaupt Kleider in diesem Stil nähen sollte.
Röcke und Oberteile finde ich praktischer als Kleider, ich kann mich besser bewegen und liebe es, Kleidung immer neu zu kombinieren.

Der Film heißt auf deutsch "We Want Sex", ein etwas doppeldeutiger Titel. Es geht im Film um ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen in den Fordwerken in Dagenham bei London ca. 1970. Die Näherinnen der (Kunst-)Leder-Sitzbezüge für Autos kämpfen um gerechte Entlohnung und kommen bis zu Margaret Thatcher, um ihr Anliegen vorzubringen. Bei einer Demonstration tragen die Frauen ein Banner mit der Aufschrift: "We want sex equality", das sich nicht richtig ausrollt, so dass nur "we want sex" zu lesen ist.



Heute ist mein MMM-Beitrag darüber, was ich nicht anziehe. Was ich nun trage, weiß ich noch nicht, wahrscheinlich wie meistens eine Jeans mit T-Shirt. Ach, ich könnte ja diese Jacke dazu anziehen, es ist ja nicht mehr so kalt!

Hier Seht Ihr, was die MMM-Gemeinde heute trägt.



Freitag, 3. April 2015

Das Dritte von 12 Oberteilen: Das März-Top

Bluse Antwoord von Oki-Style

Diesmal ging es ganz schnell und leicht, diese Sommerbluse herzustellen, und das war gut so, eine dicke Erkältung zwang mich ein paar Tage ins Bett. Aber jetzt ist wieder alles gut und die Bluse ist fertig geworden.


Für das Foto musste ich den Saum festhalten, weil es so windig war. Die Abendsonne wärmte gestern auch nicht gerade, am Vormittag hatte es in Essen noch geschneit!
Ein warmes Oberteil wäre für dieses Wetter praktischer gewesen, aber ich war ganz heiß darauf, den Schnitt auszuprobieren.
Oki-Style hat eine eigene Webseite, auf der man die Schnitte als PDF bestellen und herunter laden kann. Die Nähanleitungen sind auf der Homepage kostenlos und ohne Bestellung herunter zu laden.
Außerdem gibt es diese Schnitte auch auf daWanda im Okistyle Shop, wo die Schnitte allerdings teurer sind - warum auch immer. Ältere Schnitte, wie meine ärmellose Bluse Antwoord, gibt es nur noch bei daWanda, aber auf der Homepage hab ich diese Bluse mit langen Raglan-Ärmeln gesehen.

 Quelle
Wenn ich mir die Fotos der Origina-Bluse so anschaue - meine ist seitenverkehrt. Den Stoff fand ich schon vor ein oder zwei Jahren in der Nähkiste by Anette in Bottrop, wo es sehr schöne Baumwollstoffe zu kaufen gibt. Diese türkis-grün-gelb-Töne sind genau meine Farben!
Den dunkelgrünen Stoff  in dem genau passenden Farbton zu bekommen, war schon schwieriger, ich musste die Farbe sehen und vergleichen können. Auf der Creativa in Dortmund fand ich dann ein passendes Stück: 140 x 25 cm für 5,20 € !! Ein typischer Messe-Preis, aber egal - ich brauchte genau diese Farbe, deshalb kaufte ich den Stoff. Nach dem Waschen blieben nur noch 22 cm Länge übrig, die gerade mal so reichten, weil ich mich beim ersten Zuschnitt vertan hatte und nochmal größer zuschneiden musste.

Das Blusenteil besteht aus einem Stück, an den Schultern zusammenhängend, also ohne Schräge.
Der Halsausschnitt ist ein etwas eieriger Halbkreis in der Mitte zwischen Vorder- und Rückenteil.


Bei den Halsausschnittbelegen und dem daran angeschnittenen Kragen hab ich basteln müssen. Die Anleitung verstand ich nicht auf  Anhieb, außerdem sollte der Beleg aus dem helleren bunten Stoff sein. Dann trennte ich Beleg und Kragen voneinander, mit dem Erfolg, den Kragen zu klein zugeschnitten zu haben. Der halbrunde Kragen soll genau in das Halsausschnitt-Loch passen.
Im Sommer, wenn es heiß ist, wird mir die Bluse gute Dienste leisten, weil sie so schön luftig ist.

Hier bei Constance (Santa Lucia Patterns) seht Ihr, was die anderen Herausvorderer genäht haben.